Herr Eberle ist zum Interviewzeitpunkt 82 Jahre alt, seine Lebenspartnerin, Frau Mathis, ist 80-jährig. Frau Mathis ist beim Gespräch mit dabei und bringt sich ein. Das Paar lebt in der Innerschweiz. Frau Mathis wurde mit Alzheimer Demenz diagnostiziert, als sie 74 Jahre alt war. Nach der Diagnose entschloss sich das Paar, in eine Alterswohnung umzuziehen, die an ein Pflegeheim angegliedert ist. Frau Mathis ist dort in ein Beschäftigungsprogramm eingebunden. Frau Mathis hat drei Kinder, einen Sohn und zwei Töchter. Die beiden Töchter helfen bei der Pflege mit, vor allem die älteste Tochter, die im Sozialbereich arbeitet, ist für Herr Eberle eine wichtige Ansprechperson. Herr Eberle besucht die Angehörigengruppe, die er als sehr unterstützend erfährt.
TEXT
Herr Eberle schätzt die soziale Distanz und Durchmischung in der Angehörigengruppe sehr. Dadurch gelingt es ihm, offener und unverstellter zu kommunizieren als in seinem Bekanntenkreis.
TRANSKRIPTION
Frau Zeller
Frau Zeller empfiehlt, sich aktiv Wissen im Umgang mit Demenzerkrankten anzueignen und sich mit anderen Angehörigen auszutauschen.
Frau Zeller empfiehlt, sich aktiv Wissen im Umgang mit Demenzerkrankten anzueignen und sich mit anderen Angehörigen auszutauschen.
Was hilft? – Sicht der Angehörigen
Herr Sonderegger
Für Herrn Sonderegger hat die Angehörigengruppe nicht so viel gebracht. Er möchte seine Erfahrungen selbst machen.
Für Herrn Sonderegger hat die Angehörigengruppe nicht so viel gebracht. Er informierte sich stattdessen über Bücher und hörte sich Vorträge an. Seine Strategie sei es, sich anzupassen. Er möchte seine Erfahrungen selbst machen.
Was hilft? – Sicht der Angehörigen
Herr Eberle ist zum Interviewzeitpunkt 82 Jahre alt, seine Lebenspartnerin, Frau Mathis, ist 80-jährig. Frau Mathis ist beim Gespräch mit dabei und bringt sich ein. Das Paar lebt in der Innerschweiz. Frau Mathis wurde mit Alzheimer Demenz diagnostiziert, als sie 74 Jahre alt war. Nach der Diagnose entschloss sich das Paar, in eine Alterswohnung umzuziehen, die an ein Pflegeheim angegliedert ist. Frau Mathis ist dort in ein Beschäftigungsprogramm eingebunden. Frau Mathis hat drei Kinder, einen Sohn und zwei Töchter. Die beiden Töchter helfen bei der Pflege mit, vor allem die älteste Tochter, die im Sozialbereich arbeitet, ist für Herr Eberle eine wichtige Ansprechperson. Herr Eberle besucht die Angehörigengruppe, die er als sehr unterstützend erfährt.
Herr Eberle und Frau Mathis
Um dem Pflegealltag zu entkommen und Pausen einzulegen, fährt Herr Eberle ins Tessin.
Um dem Pflegealltag zu entkommen und Pausen einzulegen, fährt Herr Eberle allein oder mit seiner demenzerkrankten Partnerin ins Tessin.
Anpassungsprozesse
Demenz
Herr Eberle und Frau Mathis
Herr Eberle besucht die Angehörigengruppe, deren soziale Durchmischung er sehr schätzt.
Herr Eberle schätzt die soziale Distanz und Durchmischung in der Angehörigengruppe sehr. Dadurch gelingt es ihm, offener und unverstellter zu kommunizieren als in seinem Bekanntenkreis.
Was hilft? – Sicht der Angehörigen
Demenz
Herr Eberle und Frau Mathis
Herr Eberle erwähnt, dass seine Partnerin ihn nicht anschuldige, wenn sie etwas verliere oder verlege. Dies sei für ihn die Grundlage des Zusammenlebens.
Herr Eberle erwähnt, dass seine Partnerin ihn nicht anschuldige, wenn sie etwas verliere oder verlege. Dies sei für ihn die Grundlage des Zusammenlebens. Anders ginge es nicht.
Anpassungsprozesse
Demenz
Herr Eberle und Frau Mathis
Die Nachbarn sind über die Demenzerkrankung von Frau Mathis informiert. Sie seien aufmerksam, was viel helfe, meint Herr Eberle.
Sowohl Herr Eberle als auch Frau Mathis schätzen die gute Nachbarschaft. Da die Nachbarn über die Demenzerkrankung von Frau Mathis informiert sind, seien sie aufmerksam. Das helfe viel, meint Herr Eberle.
Vier Kommunikationsebenen der Angehörigen
Demenz
Herr Eberle und Frau Mathis
Bereits seit einigen Jahren nimmt Herr Eberle mit seiner demenzerkrankten Partnerin psychiatrische Begleitung in Anspruch. Für die Paarbeziehung sei dies hilfreich, meint Herr Eberle.
Bereits seit einigen Jahren nimmt Herr Eberle mit seiner demenzerkrankten Partnerin psychiatrische Begleitung in Anspruch. Für die Paarbeziehung sei dies hilfreich, um gegenseitige Verletzungen zu vermeiden.
Anpassungsprozesse
Demenz
Herr Eberle und Frau Mathis
Die Dysfunktionen seiner Partnerin sind für Herrn Eberle eine Geduldsprobe.
Die Dysfunktionen seiner Partnerin sind für Herrn Eberle eine Geduldsprobe. Er hat gelernt, nicht mehr die Geduld zu verlieren oder wütend zu werden.
Anpassungsprozesse
Demenz
Herr Eberle und Frau Mathis
Es brauche Sicherheitsvorkehrungen, kommt Herr Eberle zum Schluss.
Es brauche Sicherheitsvorkehrungen, kommt Herr Eberle zum Schluss. Angehörige können nicht alles gewähren lassen, auch wenn sie in einen moralischen Konflikt mit sich selbst geraten. Diesen Grundkonflikt illustriert er am Beispiel einer Angehörigen, die mit ihm die Selbsthilfegruppe besucht.
Anpassungsprozesse
Demenz
Herr Eberle und Frau Mathis
Keiner sehe, welche Arbeit mit der Demenzpflege verbunden sei, findet Herr Eberle.
Weil die mit einer Demenz verbundenen Einschränkungen auf den ersten Blick nicht sichtbar seien («man merkt ja nichts»), sehe keiner, welche Arbeit mit der Demenzpflege verbunden sei. Herr Eberle könne seine Situation als Angehöriger nicht offen vermitteln. Auch er hätte am Anfang die Schwere der Krankheit verkannt, erzählt Herr Eberle.
Was ist das – Demenz?
Demenz
Herr Eberle und Frau Mathis
Das Selbstbild von Frau Mathis ist angegriffen.
Das Selbstbild von Frau Mathis ist angegriffen. Im Beruf hätte sie viel Verantwortung gehabt und erhielt Anerkennung. Diese Zeit sei vorbei, sagt sie.
Beeinträchtigungen, Einschränkungen und Auswirkungen
Demenz
Herr Eberle und Frau Mathis
Nach der Alzheimer-Diagnose von Frau Mathis, zog Herr Eberle mit ihr in eine Alterswohnung.
Herr Eberle erzählt, dass er nach der Alzheimerdiagnose seiner Partnerin «ins Schleudern» kam. Ihm sei klar geworden, dass sie ihr Leben umorganisieren müssen. Er meldete sich und seine Partnerin für eine Alterswohnung an, die Entscheidung hätte er nicht bereut.
Diagnose
Demenz
Herr Eberle und Frau Mathis
Dafür, dass er als Angehöriger in der Psychiatrie wegen seinen Besuchszeiten zurechtgewiesen wird, kann Herr Eberle kein Verständnis aufbringen.
Dafür, dass er als Angehöriger, der im Umgang mit seiner demenzerkrankten Partnerin erfahren ist, in der Psychiatrie wegen seinen Besuchszeiten zurechtgewiesen wird, kann Herr Eberle kein Verständnis aufbringen.
Vier Kommunikationsebenen der Angehörigen
Demenz
Herr Eberle und Frau Mathis
Den Zeitpunkt für den Heimübertritt macht Herr Eberle an der geistigen Abwesenheit seiner Partnerin fest.
Den Zeitpunkt für den Heimübertritt macht Herr Eberle an der geistigen Abwesenheit seiner Partnerin fest. Vorerst kann sich das Paar jedoch auf die Töchter seiner Partnerin verlassen.
Zuhause oder Pflegeheim?
Demenz
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