DIPEx-Methodologie

Unsere Forschenden sind in qualitativen Forschungsmethoden erfahren und erhalten eine akkreditierte Ausbildung in der DIPEx-Methode. Die Forschenden werden von einem erfahrenen Forschenden in qualitativer Forschung als sog. “Buddy” und einem multidisziplinären Expert*innenbeirat unterstützt. Primär- und Sekundär-Forschende treffen sich regelmässig während der Datenanalyse, um die Datenvalidität und methodische Strenge sicherzustellen.

Für jedes Modul führen wir persönliche oder virtuelle halbstrukturierte Interviews durch. Diese werden als Ton- und/oder Videoaufnahmen aufgezeichnet. Wir führen mit 30 bis 50 Personen Interviews. Die Teilnehmenden werden nach dem Prinzip der “maximalen Variation” ausgewählt. Das bedeutet, dass wir Teilnehmende suchen, die ein möglichst breites Spektrum an Erfahrungen und Ansichten haben. Mit Hilfe eines Expert*innenbeirats rekrutieren wir über Gesundheitsfachleute, Gemeindezentren, Selbsthilfegruppen, Verbraucherorganisationen und soziale Medien. Die Interviews finden in der Regel bei den Teilnehmenden zu Hause oder am Arbeitsplatz zu einem für sie günstigen Zeitpunkt statt. Die Teilnehmenden können nicht nur wählen, ob sie ihr Interview per Video- oder Audioaufzeichnung erhalten möchten, sondern haben auch die Möglichkeit, ein Pseudonym zu verwenden, um ihre Identität weiter zu schützen. Die Interviews dauern in der Regel 60 bis 240 Minuten.

Alle Interviews werden verschriftlicht. Die Abschriften werden den Teilnehmenden zur Durchsicht zurückgegeben. Nachdem alle gewünschten Inhalte entfernt wurden, werden die Transkripte in eine qualitative Datenverwaltungssoftware hochgeladen (z.B. Nvivo, MAXQDA, Atlas.ti, u.a.). Die Daten werden mit Hilfe der Methode des ständigen Vergleichs organisiert und analysiert. Der Expert*innenbeirat unterstützt die Analyse fortlaufend. Die Daten werden weiter auf divergierende Ansichten untersucht, um die Robustheit der sich entwickelnden Themen zu überprüfen. Die Teilnehmenden werden telefonisch oder per E-Mail kontaktiert, wenn ein Follow-up erforderlich ist.

Jedes Land erstellt eine eigene Website. Die Themen, die während der Datenanalyse identifiziert wurden, bilden die Grundlage für die Erstellung detaillierter Webseiten (“Themenzusammenfassungen”). So finden sich hier zuverlässige und gesicherte Informationen über die Erfahrung im Umgang mit verschiedenen Gesundheitszuständen. Beispielsweise werden hier Aspekte zu den beschriebenen Erfahrungen der Befragten – von der Diagnose und dem Teilen der Nachrichten, bis hin zu Behandlungsentscheidungen und Auswirkungen auf das Arbeits- und Familienleben gezeigt. Hier, wie auch bei den Stichproben, zielt die Website darauf ab, eine maximale Variation von Erfahrungen abzubilden. Diese Zusammenfassungen werden mit etwa 250 Video-, Audio- und schriftlichen Auszügen aus den Interviews illustriert und mit evidenzbasierten Gesundheitsinformationen über die jeweilige Erkrankung verlinkt. Die Nutzenden der Webseite haben auch die Möglichkeit, die individuellen Geschichten der Befragten zu lesen.

Diese Ressourcen werden auf der ganzen Welt für die Ausbildung von Fachkräften im Gesundheits- und Sozialwesen und für die Verbesserung von Dienstleistungen genutzt. Ausserdem veröffentlichen wir unsere Forschungsergebnisse in begutachteten, internationalen Fachzeitschriften und unsere Forschenden präsentieren die Ergebnisse regelmässig auf internationalen Konferenzen.

Die Finanzierungsquelle jeglicher Forschung für eine DIPEx International-Webseite muss auf unseren ethischen Finanzierungsrichtlinien beruhen, die eine Finanzierung durch die Pharmaindustrie oder kommerzielle Werbung untersagen.