Herr de Luca ist zum Interviewzeitpunkt 66 Jahre alt und lebt zuhause mit seiner Ehefrau in der italienischen Schweiz. Das Interview findet mit Herrn de Luca statt, seine Ehefrau begleitet ihn beim Gespräch. Herr de Luca wurde mit Alzheimer-Demenz diagnostiziert. Er kann noch vieles machen, obschon die Müdigkeit seinen Alltag beeinträchtigt. Herr de Luca war im Gesundheitswesen tätig, er arbeitete als Pflegefachperson viele Jahre in der Psychiatrie, wo er selbst demenzerkrankte Menschen betreute. Herr de Luca hat erwachsene Kinder. Sein älterer Sohn arbeitet ebenso als Psychiatriepfleger.
TEXT
Herr de Luca findet, dass Gesundheitsfachleute den Standpunkt einnehmen sollten, dass es trotz Einschränkungen auch noch Möglichkeiten gibt, das Leben weiterzuführen. Sie sollten den Patienten und die Patientin entsprechend informieren.
TRANSKRIPTION
Herr de Luca ist zum Interviewzeitpunkt 66 Jahre alt und lebt zuhause mit seiner Ehefrau in der italienischen Schweiz. Das Interview findet mit Herrn de Luca statt, seine Ehefrau begleitet ihn beim Gespräch. Herr de Luca wurde mit Alzheimer-Demenz diagnostiziert. Er kann noch vieles machen, obschon die Müdigkeit seinen Alltag beeinträchtigt. Herr de Luca war im Gesundheitswesen tätig, er arbeitete als Pflegefachperson viele Jahre in der Psychiatrie, wo er selbst demenzerkrankte Menschen betreute. Herr de Luca hat erwachsene Kinder. Sein älterer Sohn arbeitet ebenso als Psychiatriepfleger.
Herr de Luca
Herr de Luca hat Mühe sich zu organisieren.
Herr de Luca fühlt sich weniger durch die Vergesslichkeit eingeschränkt als durch seinen schnell ermüdenden Geist und das verlangsamte Denken. Er hat Mühe sich zu organisieren. Er erledigt darum alles, was Aufmerksamkeit erfordert, morgens, wenn er ausgeruht ist.
Beeinträchtigungen, Einschränkungen und Auswirkungen
Demenz
Herr de Luca
Herr de Luca handelt nicht mehr spontan.
Herr de Luca möchte keine grossen Entscheidungen mehr treffen. Veränderungen möchte er vermeiden. Er handelt nicht mehr spontan, sondern wägt ab, was noch drin liegt.
Beeinträchtigungen, Einschränkungen und Auswirkungen
Demenz
Herr de Luca
Herr de Luca geht davon aus, dass sein Erinnerungsverlust die Paarbeziehung auflösen wird und seine Ehefrau allein bleibt.
Die Vorstellung, dass er seine Ehefrau enttäuschen könnte, macht Herr de Luca sehr traurig. Er geht davon aus, dass sein Erinnerungsverlust die Paarbeziehung auflösen wird und sie allein bleibt.
Anpassungsprozesse
Demenz
Herr de Luca
Herr de Luca erzählt über einen totalen Orientierungsverlust.
Herr de Luca erzählt über einen totalen Orientierungsverlust, der ein kurzes und einmaliges Ereignis blieb, ihn aber veranlasste, sofort den Arzt aufzusuchen.
Diagnose
Demenz
Herr de Luca
Herr de Luca will mit Freunden und Bekannten in Kontakt bleiben.
Das Handy mit seiner Agendafunktion ist ein wichtiges Tool im Alltag von Herrn de Luca. Er nutzt es auch, um mit Freunden und Bekannten in Kontakt zu bleiben.
Mit Demenz leben lernen
Demenz
Herr de Luca
Aktivitäten befreien ihn vor seiner Angst vor der Zukunft, sagt Herr de Luca.
Mit vielen Aktivitäten befreit sich Herr de Luca vor seiner Angst, die sich einstellt, wenn er an die Zukunft denkt.
Mit Demenz leben lernen
Demenz
Herr de Luca
Herr de Luca nimmt bestimmte Dinge, die ihn überfordern könnten, nicht mehr in Angriff.
Herrn de Luca, dem seine Konzentrationsschwierigkeiten und die schnelle Ermüdung Probleme bereiten, nimmt bestimmte Dinge, von denen er weiss, dass sie ihn überfordern, nicht mehr in Angriff. Er handelt «präventiv», wie er sagt.
Beeinträchtigungen, Einschränkungen und Auswirkungen
Demenz
Herr de Luca
Herr de Luca spricht mit seinen Kindern offen über seine Krankheit, nicht jedoch mit seiner Mutter und seinen Geschwistern.
Herr de Luca spricht mit seinen Kindern offen über seine Krankheit, während er seine betagte Mutter und seine Geschwister über die Diagnose nicht informiert hat.
Was hilft? - Sicht der Erkrankten
Demenz
Herr de Luca
Die Kinder von Herrn de Luca nehmen Anteil an seiner Demenzerkrankung. Zu viel will er seine Erkrankung seinen Kindern gegenüber aber auch nicht zum Thema machen.
Die Kinder von Herrn de Luca nehmen Anteil an seiner Demenzerkrankung. Sie möchten wissen, wie es ihrem Vater geht. Zu viel will Herr de Luca seine Erkrankung seinen Kindern gegenüber aber auch nicht zum Thema machen.
Was hilft? - Sicht der Erkrankten
Demenz
Herr de Luca
Herr de Luca hat keine Patientenverfügung. Er bevorzugt den informellen Weg.
Herr de Luca hat keine Patientenverfügung. Er bevorzugt den informellen Weg und verlässt sich bei Behandlungsentscheidungen auf seine Familie. Das einzig Wichtige für ihn ist, dass er nicht leiden muss.
Gesundheitliche Vorsorge
Demenz
Herr de Luca
Patientinnen und Patienten sollten darüber informiert werden, dass es trotz Einschränkungen noch Möglichkeiten gibt, das Leben weiterzuführen, sagt Herr de Luca.
Herr de Luca findet, dass Gesundheitsfachleute den Standpunkt einnehmen sollten, dass es trotz Einschränkungen auch noch Möglichkeiten gibt, das Leben weiterzuführen. Sie sollten den Patienten und die Patientin entsprechend informieren.
Empfehlungen der Erkrankten
Demenz
Herr de Luca
Herr de Luca sieht sich als eine kommunikative und offene Person.
Herr de Luca sieht sich als eine kommunikative und offene Person und geht davon aus, dass er, auch wenn er die Leute nicht mehr erkennt, mit ihnen ins Gespräch kommen wird.
Beeinträchtigungen, Einschränkungen und Auswirkungen
Demenz
Herr de Luca
Herr de Luca äussert Angst vor der Zukunft.
Herr de Luca äussert Angst vor der Zukunft. Er hat Angst davor seine Ehefrau und Kinder nicht mehr zu erkennen. Auch wenn er heute noch alles machen kann, weiss er, dass es aktuell keine Behandlung gibt, die das Fortschreiten der Krankheit aufhält.
Diagnose
Demenz
Herr de Luca
Herr de Luca plant eine Gedächtnistraining-Gruppe zu besuchen.
Herr de Luca folgt der Empfehlung seiner Psychologin und plant, eine Gedächtnistraining-Gruppe zu besuchen. Sich unter Betroffenen austauschen zu können, findet er wichtig.
Mit Demenz leben lernen
Demenz
Herr de Luca
Es geht darum, den Blick auf die Ressourcen zu richten und sich selbst zu motivieren, meint Herr de Luca.
Herr de Luca vergleicht seine Beeinträchtigung mit jenen von Sehbehinderten, Gehörlosen oder Menschen im Rollstuhl, die, wie er, ein Leben mit erheblicher gesundheitlicher Beeinträchtigung führen. Es geht darum, den Blick auf die Ressourcen zu richten und sich selbst zu motivieren. Sinnbildlich gesagt, sei der Rollstuhl eben kein Hindernis, sondern ein Hilfsmittel.
Mit Demenz leben lernen
Demenz
Herr de Luca
Das Schwere will Herr de Luca nicht in die Gegenwart holen.
Herr de Luca nimmt das Schicksal an. Das Schwere, das kommt, will er aber nicht in die Gegenwart holen.
Mit Demenz leben lernen
Demenz
Herr de Luca
Herr de Luca achtet darauf, soziale Kontakte zu pflegen.
Für Herrn de Luca bedeuten die Treffen mit Freunden einerseits in Kontakt mit anderen zu sein und andererseits, aktiv etwas für das eigene Wohlbefinden zu tun. Er achtet darauf, soziale Kontakte zu pflegen.
Was hilft? - Sicht der Erkrankten
Demenz
Herr de Luca
Herr de Luca steht jeder medikamentösen Therapie offen gegenüber und hofft, dass die medizinischen Behandlungsmöglichkeiten der Demenz Fortschritte machen.
Herr de Luca nimmt keine Psychopharmaka, sondern momentan nur ein Antidementivum ein. Er steht jeder medikamentösen Therapie offen gegenüber und hofft, dass die medizinischen Behandlungsmöglichkeiten der Demenz Fortschritte machen.
Therapeutische Ansätze
Demenz
Herr de Luca
Herr de Luca verlässt sich auf die Expertise seines Sohnes und darauf, dass er ihn über neue Demenzmedikamente informieren wird.
Weil sein Sohn Psychiatriepfleger ist, verlässt sich Herr de Luca auf seine Expertise und darauf, dass er ihn über neue Demenzmedikamente informieren wird.
Therapeutische Ansätze
Demenz
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