Herr Reinhart ist zum Interviewzeitpunkt 59 Jahre alt. Er ist der Sohn von Frau Reinhart und hauptverantwortlich für die Pflege seiner demenzerkrankten Mutter. Herr Reinhart lebt zusammen mit seiner Partnerin in der Nordwestschweiz. Er arbeitet Teilzeit. Herr Reinhart hat keine Kinder. Herr Reinharts Partnerin verfügt berufsbedingt über spezifisches Wissen zu mentalen Beeinträchtigungen. Während des Gesprächs mit Herr Reinhart sind auch seine Partnerin sowie seine Mutter anwesend. Herr Reinhart und seine Partnerin setzen sich intensiv mit der Option auseinander, Frau Reinhart zu sich in den Haushalt zu holen, sollte die gegenwärtige Wohnkonstellation mit dem Lebenspartner seiner Mutter nicht mehr funktionieren.
AUDIO
Herr Reinhart steht Pflegeheimen skeptisch gegenüber. Die Rationalisierung hätte zu Einbussen bei den Kernaufgaben der Pflege geführt, nämlich die Lebensqualität aufrechtzuerhalten. Er versucht sich so einzurichten, dass seine demenzerkrankte Mutter möglichst lange zuhause bleiben kann.
TRANSKRIPTION
Frau Martin-Perret
Frau Martin-Perret möchte nicht, dass ihr Ehemann in ein Pflegeheim übertritt. Dass sie in ihrem Standpunkt durch eine außenstehende Person unterstützt wird, empfindet sie als erleichternd.
Frau Martin-Perret möchte nicht, dass ihr Ehemann in ein Pflegeheim übertritt. Ihre Position gleicht sie mit ihrer Informandin ab. Dass Frau Martin-Perret durch sie in ihrem Standpunkt unterstützt wird, empfindet sie als erleichternd.
Zuhause oder Pflegeheim?
Frau Hürsch-Dietrich, Herr Hürsch und Frau Colombo-Hürsch
Für Herrn Hürsch und Frau Colombo-Hürsch fiel es nicht leicht mitanzusehen, wie ihre Mutter durch die Pflege zuhause beeinträchtigt wurde. Sie seien dennoch mit ihrer Mutter mitgegangen, statt den Heimübertritt zu bestimmen. Die Suche nach einem Heim haben sie ihrer Mutter abgenommen.
Für Herrn Hürsch und Frau Colombo-Hürsch fiel es nicht leicht mitanzusehen, wie ihre Mutter durch die Pflege zuhause beeinträchtigt wurde. Sie seien dennoch mit ihrer Mutter mitgegangen, statt den Heimübertritt zu bestimmen. Die Suche nach einem Heim haben sie ihrer Mutter abgenommen.
Zuhause oder Pflegeheim?
Herr Reinhart ist zum Interviewzeitpunkt 59 Jahre alt. Er ist der Sohn von Frau Reinhart und hauptverantwortlich für die Pflege seiner demenzerkrankten Mutter. Herr Reinhart lebt zusammen mit seiner Partnerin in der Nordwestschweiz. Er arbeitet Teilzeit. Herr Reinhart hat keine Kinder. Herr Reinharts Partnerin verfügt berufsbedingt über spezifisches Wissen zu mentalen Beeinträchtigungen. Während des Gesprächs mit Herr Reinhart sind auch seine Partnerin sowie seine Mutter anwesend. Herr Reinhart und seine Partnerin setzen sich intensiv mit der Option auseinander, Frau Reinhart zu sich in den Haushalt zu holen, sollte die gegenwärtige Wohnkonstellation mit dem Lebenspartner seiner Mutter nicht mehr funktionieren.
Herr Reinhart
Im Gespräch mit der Hausärztin seiner Mutter geht Herr Reinhart unter anderem die Medikamentenliste seiner Mutter durch.
Herr Reinhart meldet sich hin und wieder zu einem Angehörigengespräch bei der Hausärztin seiner demenzerkrankten Mutter an. Diese Gespräche seien von der Krankenkasse bezahlt. In diesen Gesprächen geht er mit der Hausärztin unter anderem die Medikamentenliste seiner Mutter durch.
Therapeutische Ansätze
Demenz
Herr Reinhart
Nach einem Spitalaufenthalt der Mutter, fielen Herrn Reinhart und seinem Bruder ihre mentalen Einschränkungen auf.
Nach einem Spitalaufenthalt der Mutter, fielen Herrn Reinhart und seinem Bruder ihre mentalen Einschränkungen auf, diese neurologisch abzuklären, schlug aber fehl.
Diagnose
Demenz
Herr Reinhart
Herr Reinhart steht Antidementiva mit Skepsis gegenüber. Eine ordentliche Abklärung bei seiner Mutter, wäre für die Behandlung dennoch wichtig gewesen.
Herr Reinhart steht Antidementiva mit Skepsis gegenüber, da sie das Fortschreiten der Demenz allenfalls verlangsamten, mehr aber nicht. Dennoch wäre es wichtig gewesen, die Demenz ordentlich abzuklären, um seine Mutter medikamentös zu behandeln.
Therapeutische Ansätze
Demenz
Herr Reinhart
Herr Reinhart erzählt, dass es bei seiner Mutter eine Weile gedauert hätte, bis sie Hilfe annehmen konnte.
Bei seiner Mutter hätte es eine Weile gedauert, bis sie Hilfe annehmen konnte, obschon er zahlreiche Aufgaben für sie übernahm, erzählt Herr Reinhart.
Anpassungsprozesse
Demenz
Herr Reinhart
Herr Reinharts Bruder kommt an den Wochenenden, um mit seiner Mutter einzukaufen und zu kochen.
Herr Reinharts Bruder kommt an den Wochenenden, manchmal allein, manchmal mit seiner Familie, um mit seiner Mutter einzukaufen und zu kochen. Eine Zwiebel schneiden könne seine Mutter zwar nicht mehr, sie werde dennoch ins Kochen eingebunden.
Anpassungsprozesse
Demenz
Herr Reinhart
Das Grundproblem sei, so Herr Reinhart, dass Menschen immer älter werden, was Demenz hervorbringe.
Das Grundproblem sei, so Herr Reinhart, dass Menschen immer älter werden, was Demenz hervorbringe. Die hohe Lebenserwartung und die Lebensqualität im Alter würden jedoch auseinanderklaffen.
Was ist das – Demenz?
Demenz
Herr Reinhart
Die Einführung der Spitex (ambulanter Pflegedienst) für die Körperhygiene und Mundpflege gestaltete sich bei seiner Mutter als ein schwieriger Schritt, erzählt Herr Reinhart.
Die Einführung der Spitex (ambulanter Pflegedienst) für die Körperhygiene und Mundpflege gestaltete sich bei seiner Mutter als ein schwieriger Schritt. Herr Reinhart erhielt jedoch von der Hausärztin seiner Mutter Unterstützung. Ohne sie, meint er, wäre seine Mutter heute noch ohne Spitex.
Anpassungsprozesse
Demenz
Herr Reinhart
Würde seine Mutter zu ihm ziehen, würde Herr Reinhart Pflege- und Haushalthilfe engagieren, um sich und seine Partnerin zu entlasten und pflegefreie Zeiten einplanen zu können.
Würde seine Mutter zu ihm ziehen, würde Herr Reinhart die Spitex, Betreuungspersonen auf privater Basis sowie eine Haushalthilfe engagieren, um sich und seine Partnerin zu entlasten und pflegefreie Zeiten einplanen zu können.
Was hilft? – Sicht der Angehörigen
Demenz
Herr Reinhart
Die Brüder Reinhart sind sich nicht darüber einig, wo ihre Mutter wohnen soll.
Während es für Herr Reinhart die Pflegesituation erheblich vereinfachen würde, wenn seine Mutter zu ihm zöge, weil er sich dann nicht mehr zusätzlich um ein grosses Haus kümmern müsste, zieht sein Bruder den Umzug der Mutter in ein Pflegeheim vor. Herr Reinhart fühlt sich von seinem Bruder unverstanden.
Vier Kommunikationsebenen der Angehörigen
Demenz
Herr Reinhart
Eine politische Lösung der Pflegefrage sei dringend geboten, meint Herr Reinhart.
Eine gute, «menschenwürdige» Pflege für Demenzerkrankte sei sehr zeitintensiv und damit teuer, schlussfolgert Herr Reinhart vor dem Hintergrund seiner Pflegeerfahrung. Eine politische Lösung der Pflegefrage sei dringend geboten.
Was ist das – Demenz?
Demenz
Herr Reinhart
Lange haben sich Herr Reinhart und seine Partnerin damit auseinandergesetzt, seine demenzerkrankte Mutter zu sich zu holen.
Herr Reinhart und seine Partnerin haben sich lange damit auseinandergesetzt, ob er es sich zutraut, seine demenzerkrankte Mutter, Frau Reinhart, zu sich zu holen, wenn sie nicht mehr zuhause mit Unterstützung ihres Partners leben kann. Während andere ihn davon abraten, schätzt er den Plan realisierbar ein, weil er mit seinem häuslichen Lebensstil kompatibel sei.
Zuhause oder Pflegeheim?
Demenz
Herr Reinhart
Herr Reinhart steht Pflegeheimen skeptisch gegenüber. Er versucht sich so einzurichten, dass seine demenzerkrankte Mutter möglichst lange zuhause bleiben kann.
Herr Reinhart steht Pflegeheimen skeptisch gegenüber. Die Rationalisierung hätte zu Einbussen bei den Kernaufgaben der Pflege geführt, nämlich die Lebensqualität aufrechtzuerhalten. Er versucht sich so einzurichten, dass seine demenzerkrankte Mutter möglichst lange zuhause bleiben kann.
Zuhause oder Pflegeheim?
Demenz
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