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Herr Sonderegger

Herr Sonderegger ist zum Zeitpunkt des Interviews 83, seine Ehefrau 80 Jahre alt. Das Ehepaar hat Kinder und lebt in der deutschsprachigen Region der Schweiz. Mit ungefähr 76 Jahren wurde bei Herr Sondereggers Ehefrau eine Alzheimer-Demenz diagnostiziert. Er vermutet jedoch, dass die Demenz schon manche Jahre vorher begann. Herr Sonderegger wird von seinem Sohn bei der Pflege unterstützt. Frau Sonderegger wurde zunächst in einem Pflegeheim betreut. Nachdem sich die Aggressionen gelegt hatten, entschloss sich Herr Sonderegger, seine Ehefrau wieder zuhause zu betreuen, um ihre Lebensqualität zu erhöhen. Unter der Woche wird er durch privat engagierte Betreuerinnen unterstützt. Dass das Ehepaar in einem Haus mit Garten wohnt, hilft sehr. Herr Sonderegger ist in der Familie mit weiteren Krankheiten konfrontiert. Sein Bruder ist ebenso an Demenz erkrankt. Für seine Schwägerin, die pflegebedürftig ist, hat er die Beistandschaft übernommen.

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Gemeinsame Aktivitäten findet Herr Sonderegger wichtig und richtig.

Gemeinsame Aktivitäten findet Herr Sonderegger wichtig und richtig. Er nimmt seine Ehefrau zum Einkaufen mit. Das Ehepaar geht täglich zusammen spazieren. Herr Sonderegger besucht mit ihr hin und wieder ein Konzert oder Theater. An Familientreffen ist sie immer dabei.

TRANSKRIPTION

S: Was ich natürlich, eben ich nehme sie noch gerne mit an eine kulturelle Veranstaltung oder so, was sie gerne macht. Oder sie wollte einmal in den Zirkus, klar, dann gehe ich mit, oder. Ich meine, ich gehe nicht mit ihr einen Hockeymatch [lächelnd] schauen oder so. Aber so an irgendein Konzert oder etwas. Und was sie vor allem gerne sieht, sind so Volkstheater und so, auch Laiendarsteller und so, das sieht sie sehr gerne. Da nehme ich sie natürlich gern mit, oder. Es gibt ja zwei Theorien, die einen sagen, sie kommen ja sowieso nicht mehr draus [verstehen es sowieso nicht mehr], es hat gar keinen Wert, dass da zu viel Bewegung und Zeug. Aber du kannst ja auch nicht jemanden komplett abkapseln und vom Leben aussperren. Ich finde das falsch. Ja. […] jetzt tue ich einfach, schauen, dass… ich gehe auch… wenn ich Zeit habe, nehme ich sie auch mit, oder. Und ja, ich gehe auch mit ihr spazieren ein-, zweimal am Tag und so. Und sie ist… eben sie möchte viel nach draussen gehen und laufen, wobei weit laufen kann sie ja nicht mehr, oder. Oder ich nahm sie auch manchmal zum Einkaufen mit oder irgend so etwas. Oder wenn ich noch irgendwo etwas machen musste, wo ich sie mitnehmen konnte, habe ich sie mitgenommen, oder.

Weitere Erfahrungen von Herr Sonderegger

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Herr Sonderegger

Herr Sonderegger ist zum Zeitpunkt des Interviews 83, seine Ehefrau 80 Jahre alt. Das Ehepaar hat Kinder und lebt in der deutschsprachigen Region der Schweiz. Mit ungefähr 76 Jahren wurde bei Herr Sondereggers Ehefrau eine Alzheimer-Demenz diagnostiziert. Er vermutet jedoch, dass die Demenz schon manche Jahre vorher begann. Herr Sonderegger wird von seinem Sohn bei der Pflege unterstützt. Frau Sonderegger wurde zunächst in einem Pflegeheim betreut. Nachdem sich die Aggressionen gelegt hatten, entschloss sich Herr Sonderegger, seine Ehefrau wieder zuhause zu betreuen, um ihre Lebensqualität zu erhöhen. Unter der Woche wird er durch privat engagierte Betreuerinnen unterstützt. Dass das Ehepaar in einem Haus mit Garten wohnt, hilft sehr. Herr Sonderegger ist in der Familie mit weiteren Krankheiten konfrontiert. Sein Bruder ist ebenso an Demenz erkrankt. Für seine Schwägerin, die pflegebedürftig ist, hat er die Beistandschaft übernommen.

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Herr Sonderegger

Mit der Hilfe der Betreuerinnen kann Herr Sonderegger seiner Arbeit nachgehen und pflegefreie Zeiten einplanen.

Müsste Herr Sonderegger seine Ehefrau rund um die Uhr allein pflegen, ginge es nicht. Mit der Hilfe der Betreuerinnen kann er seiner Arbeit nachgehen und pflegefreie Zeiten einplanen.

Anpassungsprozesse

Demenz

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Herr Sonderegger

Nach der Diagnose stellte Herr Sonderegger die Kommunikation mit seiner Ehefrau um.

Nach der Diagnose stellte Herr Sonderegger die Kommunikation mit seiner Ehefrau um. Er kontere nicht mehr, sondern reagiere gelassener. Streitereien seien vorher an der Tagesordnung gewesen.

Vier Kommunikationsebenen der Angehörigen

Demenz

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Herr Sonderegger

Für Herrn Sonderegger hat die Angehörigengruppe nicht so viel gebracht. Er möchte seine Erfahrungen selbst machen.

Für Herrn Sonderegger hat die Angehörigengruppe nicht so viel gebracht. Er informierte sich stattdessen über Bücher und hörte sich Vorträge an. Seine Strategie sei es, sich anzupassen. Er möchte seine Erfahrungen selbst machen.

Was hilft? – Sicht der Angehörigen

Demenz

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Herr Sonderegger

Mit der zunehmenden mentalen Beeinträchtigung, nehme auch die körperliche Gesundheit ab, meint Herr Sonderegger.

Mit der zunehmenden mentalen Beeinträchtigung, nehme auch die körperliche Gesundheit ab, meint Herr Sonderegger. Früher sei seine Ehefrau sehr fit gewesen, heute könne sie nicht länger als eine halbe Stunde laufen.

Was ist das – Demenz?

Demenz

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Herr Sonderegger

Gemeinsame Aktivitäten findet Herr Sonderegger wichtig und richtig.

Gemeinsame Aktivitäten findet Herr Sonderegger wichtig und richtig. Er nimmt seine Ehefrau zum Einkaufen mit. Das Ehepaar geht täglich zusammen spazieren. Herr Sonderegger besucht mit ihr hin und wieder ein Konzert oder Theater. An Familientreffen ist sie immer dabei.

Anpassungsprozesse

Demenz

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Herr Sonderegger

Herr Sonderegger kommt in einen moralischen Konflikt mit sich selbst, da er seine Ehefrau bevormunden und ihre Bewegungsfreiheit einschränken muss.

Herr Sonderegger hat kürzlich einen Zaun im Garten montiert, um Stürze seiner Ehefrau möglichst zu verhindern und so potenzielle komplizierte medizinische Eingriffe abzuwenden. Es bleibe für ihn ein moralischer Konflikt, seine Ehefrau zu bevormunden und ihre Bewegungsfreiheit einzuschränken.

Anpassungsprozesse

Demenz

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Herr Sonderegger

Das häusliche Pflegearrangement, wie er es für seine Ehefrau eingerichtet hat, kann sich Herr Sonderegger auch für sich selbst vorstellen.

Das häusliche Pflegearrangement, wie er es für seine Ehefrau eingerichtet hat, kann sich Herr Sonderegger auch für sich selbst vorstellen, sollte er in Zukunft darauf angewiesen sein.

Gesundheitliche Vorsorge

Demenz

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Herr Sonderegger

Die Fragen in der Patientenverfügung seien viel zu schwierig und zu detailliert, meint Herr Sonderegger. Er vertraut auf den gesunden Menschenverstand.

Die Fragen in der Patientenverfügung seien viel zu schwierig und zu detailliert, meint Herr Sonderegger. Er vertraut auf den gesunden Menschenverstand und darauf, dass er eine gegebene Situation mit den Gesundheitsfachpersonen vernünftig regeln kann.

Gesundheitliche Vorsorge

Demenz

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Herr Sonderegger

„Alt werden ist teuer“, schlussfolgert Herr Sonderegger.

„Alt werden ist teuer“, schlussfolgert Herr Sonderegger. Er hat durchgerechnet: die private Pflege, die er für seine Ehefrau zuhause organisiert hat, ist günstiger als das Pflegeheim, das monatlich über CHF 7000.- kostete. Monatlich bezahlt er momentan CHF 2000.- aus der eigenen Kasse.

Pflegekosten

Demenz

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Herr Sonderegger

Für Herrn Sondereggers Ehefrau erwies sich das Pflegeheim nur als eine vorübergehende Option.

Für Herrn Sondereggers Ehefrau erwies sich das Pflegeheim nur als eine vorübergehende Option. Nachdem sich die Aggressivität bei ihr gelegt hatte, entschloss sich Herr Sonderegger, sie wieder zuhause zu pflegen. Zuhause gehe es ihr deutlich besser, sie sei viel mehr beschäftigt als im Heim, was ihr gut tue. Die depressive Verstimmung, unter der sie im Pflegeheim gelitten habe, sei abgeklungen.

Zuhause oder Pflegeheim?

Demenz

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Herr Sonderegger

Herr Sonderegger stellt sich gegen die Erhöhung der Sedativa bei seiner Ehefrau.

Herr Sonderegger stellt sich gegen die Erhöhung der Sedativa bei seiner Ehefrau, die im Pflegeheim betreut wird. Er will nicht, dass sich ihre Persönlichkeit durch die Medikamente noch mehr verändert.

Therapeutische Ansätze

Demenz

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