Frau Dubois lebt in der westlichen Region der Schweiz. Sie ist zum Interviewzeitpunkt 78 Jahre alt. Bei ihrem Ehemann, 77 Jahre alt, der im Pflegeheim lebt, wurde vor vier Jahren eine Alzheimer- und eine vaskuläre Demenz diagnostiziert. Aggressivität und Inkontinenz ihres Ehemannes verunmöglichten die Pflege zuhause. Bevor sie sich für den Heimübertritt entschied, erhöhte Frau Dubois zu ihrer Entlastung die Betreuung in der Tagesstruktur, die ihr Ehemann einmal wöchentlich besuchte. Zwischendurch verbrachte er mehrere Wochen im Heim, wo er sich ebenso aggressiv verhielt. Mit der Demenzerkrankung bricht für Frau Dubois ihr Eheglück zusammen. Der bevorstehende Hausverkauf schmerzt sie sehr. Unterstützung erfährt sie insbesondere durch ihre Schwestern und durch das Pflegepersonal im Heim. Frau Dubois arbeitete als Ärztin. Mit ihrem Ehemann führte sie eine gemeinsame Praxis.
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Frau Dubois denkt über Aktivierungsmöglichkeit der Heimbewohner nach und kommt aufgrund einer Erfahrung auf die Idee, die Angehörigen, die auf Besuch kommen, dafür miteinzubeziehen. Engagement als Freiwillige einen Nachmittag pro Monat, sei vertretbar. Ohne Freiwilligenarbeit bei der Demenzpflege würden die Kosten ins Unermessliche steigen.
TRANSKRIPTION
Herr Wolfensberger
Den Demenzerkrankten ein aktives soziales Leben zu ermöglichen, sei zentral, meint Herr Wolfensberger. Pflegefachpersonen sollten ihr Tun vermehrt danach ausrichten, die Erkrankten und ihre Angehörigen ebenso.
Den Demenzerkrankten ein aktives soziales Leben zu ermöglichen, sei zentral, meint Herr Wolfensberger. Pflegefachpersonen sollten ihr Tun vermehrt danach ausrichten, die Erkrankten und ihre Angehörigen ebenso, statt sich zu verstecken oder zurückzuziehen.
Was hilft? – Sicht der Angehörigen
Frau Hürsch-Dietrich, Herr Hürsch und Frau Colombo-Hürsch
Das Pflegeheim sei der „falsche Ort zum Sparen“, kommt die Familie Hürsch einhellig zum Schluss. Jeder Mensch, der ins Pflegeheim komme, verdiene eine gute Pflege.
Das Pflegeheim sei der „falsche Ort zum Sparen“, kommt die Familie Hürsch einhellig zum Schluss. Jeder Mensch, der ins Pflegeheim komme, verdiene eine gute Pflege.
Was hilft? – Sicht der Angehörigen
Frau Dubois lebt in der westlichen Region der Schweiz. Sie ist zum Interviewzeitpunkt 78 Jahre alt. Bei ihrem Ehemann, 77 Jahre alt, der im Pflegeheim lebt, wurde vor vier Jahren eine Alzheimer- und eine vaskuläre Demenz diagnostiziert. Aggressivität und Inkontinenz ihres Ehemannes verunmöglichten die Pflege zuhause. Bevor sie sich für den Heimübertritt entschied, erhöhte Frau Dubois zu ihrer Entlastung die Betreuung in der Tagesstruktur, die ihr Ehemann einmal wöchentlich besuchte. Zwischendurch verbrachte er mehrere Wochen im Heim, wo er sich ebenso aggressiv verhielt. Mit der Demenzerkrankung bricht für Frau Dubois ihr Eheglück zusammen. Der bevorstehende Hausverkauf schmerzt sie sehr. Unterstützung erfährt sie insbesondere durch ihre Schwestern und durch das Pflegepersonal im Heim. Frau Dubois arbeitete als Ärztin. Mit ihrem Ehemann führte sie eine gemeinsame Praxis.
Frau Dubois
Frau Dubois hält mehrmalige Gelegenheiten sich zu informieren oder Fragen zu stellen als wichtig, da man als Betroffene oder Involvierte nicht immer in der Lage sei, etwas aufzunehmen.
Frau Dubois hält mehrmalige Gelegenheiten sich zu informieren oder Fragen zu stellen als wichtig, da man als Betroffene oder Involvierte nicht immer in der Lage sei, etwas aufzunehmen. Sie denkt über ein Tandem mit dem Hausarzt und einem Krankheitsexperten nach.
Was hilft? – Sicht der Angehörigen
Demenz
Frau Dubois
Frau Dubois erzählt über eine Episode, als sie ihren Ehemann, der sich aggressiv verhält, vor lauter Erschöpfung eines Tages sich selbst überlässt, was ihn in Lebensgefahr hätte bringen können, was bei ihr starke Schuldgefühle auslöste.
Frau Dubois erzählt über eine Episode, als sie ihren Ehemann, der sich aggressiv verhält, vor lauter Erschöpfung eines Tages sich selbst überlässt, was ihn in Lebensgefahr hätte bringen können, was bei ihr starke Schuldgefühle auslöste.
Anpassungsprozesse
Demenz
Frau Dubois
Frau Dubois hat einen sehr guten Kontakt zur Pflegefachperson. Das beeinflusste ihre Entscheidung, ihren Ehemann nicht in ein näher gelegenes Heim umzuziehen.
Weil Frau Dubois als Angehörige einen sehr guten Kontakt zur Pflegefachperson hat, hätte sie sich, als es bei ihrem Ehemann mehr Betreuungstage bedurfte, entschlossen, ihn in dem Pflegeheim zu behalten, in dem er bereits tagsüber betreut wurde, statt ihn in ein näher gelegenes Pflegeheim umzuziehen. Bei der Pflegefachperson fand sie Verständnis und Trost. Das half ihr, mit den Schuldgefühlen umzugehen, weil sie ihrem Ideal nicht entsprechen konnte, den Ehemann zuhause zu pflegen.
Was hilft? – Sicht der Angehörigen
Demenz
Frau Dubois
Frau Dubois hat die Idee, die Angehörigen, die im Pflegeheim auf Besuch kommen, für die Aktivierung der Demenzerkrankten miteinzubeziehen.
Frau Dubois denkt über Aktivierungsmöglichkeit der Heimbewohner nach und kommt aufgrund einer Erfahrung auf die Idee, die Angehörigen, die auf Besuch kommen, dafür miteinzubeziehen. Engagement als Freiwillige einen Nachmittag pro Monat, sei vertretbar. Ohne Freiwilligenarbeit bei der Demenzpflege würden die Kosten ins Unermessliche steigen.
Was hilft? – Sicht der Angehörigen
Demenz
Frau Dubois
Frau Dubois erzählt, dass der Sohn ihres Ehemannes keinen Umgang mit ihm gefunden habe. Vermutlich, da sein Sohn befürchtet, selbst dement zu werden.
Frau Dubois erzählt, dass der Sohn ihres Ehemannes keinen Umgang mit ihm gefunden habe. Sie vermutet, dass der Sohn befürchtet, selbst dement zu werden und sich deshalb von seinem Vater distanziert.
Vier Kommunikationsebenen der Angehörigen
Demenz
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