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Herr Ott

Herr Ott, zum Interviewzeitpunkt 54 Jahre alt, pflegte seine an Demenz erkrankte Mutter sechs Jahre lang. Sie verstarb im Jahr vor dem Interview. Seine Mutter wurde mit einer Alzheimer Demenz diagnostiziert. Herr Ott lebt und arbeitet im nordöstlichen Teil der Schweiz, seine Mutter lebte in der Zentralschweiz. Dank seiner selbständigen Erwerbstätigkeit konnte sich Herr Ott unter der Woche flexibel organisieren und seine Arbeit kurzfristig unterbrechen, um seiner Mutter zu helfen. An den Wochenenden war er regelmäßig bei ihr, um ihr im Haushalt zu helfen und Gesellschaft zu leisten. Nach einem Sturz zuhause kam es zum Übertritt ins Pflegeheim, wo die Mutter einige Monate später verstarb. Herr Ott hat einen Bruder, der ebenso in der Zentralschweiz wohnt und die administrativen Belange für seine Mutter übernahm. Die Demenzerkrankung seiner Mutter erlebte Herr Ott nicht als eine biografische Zäsur, da er immer schon die Rolle der engen Bezugsperson seiner Mutter innehatte und sich seit dem Tod seines Vaters vor 20 Jahren um sie kümmerte. Neben der Unterstützung durch ihre Söhne, erhielt die Mutter Hilfe durch den ambulanten Pflege- und Besuchsdienst sowie die Nachbarschaft.

AUDIO

Herr Ott spricht sich dafür aus, die Dosierung und die Anzahl der Medikamente, die ältere Personen erhalten, zu verringern.

Herr Ott hat Verständnis für die Pflege, empfindet die Ruhigstellung der Demenzerkrankten in den Pflegeheimen dennoch als deprimierend und menschenunwürdig. Er spricht sich dafür aus, die Dosierung und die Anzahl der Medikamente, die ältere Personen erhalten, zu verringern.

Video-Interview

TRANSKRIPTION

O: Ich finde, so ein Pflegheim… ja, da müssen die Leute damit umgehen können. Natürlich ist es mühsam. Natürlich haben sie keine Zeit, sich um die Leute zu kümmern und natürlich ist es einfacher, wenn die Leute halbtot sind. Aber das kann es nicht sein. Ja, ich kann es nachvollziehen, dass man das macht, aber ich finde es nicht human und ja… Nein. Das hat es eben nicht zwei Mal gegeben. Also im Spital, wo ich keinen Einfluss gehabt habe, aber dort wo ich Einfluss hatte, wie zum Beispiel mit dem Hausarzt, da hat es funktioniert. I: Ja. Ja. Mhm. O: Ich habe auch ihre Medikamente immer gekannt und hhh ich komme ein bisschen draus oder langsam. Eben vor allem wie die Medikamente auch einfach interagieren miteinander. Man hat es auch letzthin wieder gelesen, dass es… es war, glaube ich, letzthin im Tagi [Zeitung] gelesen, ältere Leute bekommen acht Medikamente und die meisten, die Hälfte sollte man eigentlich absetzen können, da es ihnen viel besser geht. Es ist auch so, wenn man halbbetäubt ist, dann gibt es logischerweise einen Sturz. Also so erst recht. I: Mhm. O: Aber da geht es halt immer um Geld. I: Ja. O: Also es ist einfacher, wenn man die Leute ruhigstellt. Sie im Bett lässt, anstatt sich mit ihnen zu beschäftigen.

Weitere Erfahrungen von Herr Ott

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Herr Ott

Herr Ott, zum Interviewzeitpunkt 54 Jahre alt, pflegte seine an Demenz erkrankte Mutter sechs Jahre lang. Sie verstarb im Jahr vor dem Interview. Seine Mutter wurde mit einer Alzheimer Demenz diagnostiziert. Herr Ott lebt und arbeitet im nordöstlichen Teil der Schweiz, seine Mutter lebte in der Zentralschweiz. Dank seiner selbständigen Erwerbstätigkeit konnte sich Herr Ott unter der Woche flexibel organisieren und seine Arbeit kurzfristig unterbrechen, um seiner Mutter zu helfen. An den Wochenenden war er regelmäßig bei ihr, um ihr im Haushalt zu helfen und Gesellschaft zu leisten. Nach einem Sturz zuhause kam es zum Übertritt ins Pflegeheim, wo die Mutter einige Monate später verstarb. Herr Ott hat einen Bruder, der ebenso in der Zentralschweiz wohnt und die administrativen Belange für seine Mutter übernahm. Die Demenzerkrankung seiner Mutter erlebte Herr Ott nicht als eine biografische Zäsur, da er immer schon die Rolle der engen Bezugsperson seiner Mutter innehatte und sich seit dem Tod seines Vaters vor 20 Jahren um sie kümmerte. Neben der Unterstützung durch ihre Söhne, erhielt die Mutter Hilfe durch den ambulanten Pflege- und Besuchsdienst sowie die Nachbarschaft.

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Herr Ott

Unter anderem trug das unkooperative Verhalten Herrn Otts Mutter dazu bei, dass sein Plan scheiterte, sie mithilfe einer Pflegefachperson zuhause zu betreuen.

Unter anderem trug das unkooperative Verhalten Herrn Otts Mutter dazu bei, dass sein Plan scheiterte, sie mithilfe einer Pflegefachperson zuhause zu betreuen. Dies, obschon seine Mutter nicht in der Institution betreut werden wollte.

Anpassungsprozesse

Demenz

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Herr Ott

Herr Ott geriet in einen moralischen Konflikt, da er bei seiner Mutter die Information des Heimübertritts unterschlug.

Herrn Ott gelang es nicht, mit seiner Mutter ein Gespräch über das Pflegeheim zu führen. Aus Rücksicht auf seine Mutter, verzichtete er darauf, sie über den bevorstehenden Heimübertritt zu informieren, um sie nicht zu verängstigen, was bei ihm wiederum einen moralischen Konflikt auslöste, da er diese Information unterschlug.

Anpassungsprozesse

Demenz

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Herr Ott

Herr Ott bringt viel Verständnis für das aggressive oder unkooperative Verhalten seiner Mutter auf. Er ist sich auch bewusst, dass nicht jeder gleich gut damit umgehen kann.

Herr Ott bringt viel Verständnis für das aggressive oder unkooperative Verhalten seiner Mutter auf. Sie reagiere auf diese Weise, wenn sie sich überrumpelt oder in die Enge getrieben fühle, Angst hätte oder ihre eigenen Einschränkungen wahrnehme. Herr Ott ist sich auch bewusst, dass nicht jeder gleich gut damit umgehen kann.

Anpassungsprozesse

Demenz

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Herr Ott

Herr Ott setzte sich für eine spezialisierte Abklärung seiner Mutter ein.

Dass der behandelnde Arzt seine Mutter nicht weiter untersuchen lassen wollte und stattdessen einen Heimübertritt empfahl, ging an der Perspektive und den Prioritäten Herrn Otts und seiner Mutter vorbei. Herr Ott setzte sich für eine spezialisierte Abklärung seiner Mutter ein.

Diagnose

Demenz

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Herr Ott

Herr Ott erfährt die Institution im Umgang mit den Bedürfnissen der Patienten als unflexibel und unpersönlich.

Die Suche nach einem Bett für seine Mutter, um sich nach den anstrengenden Demenzabklärungen auszuruhen, erwies sich als aussichtslos. Herr Ott erfährt die Institution im Umgang mit den Bedürfnissen der Patienten als unflexibel und unpersönlich.

Vier Kommunikationsebenen der Angehörigen

Demenz

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Herr Ott

Herr Ott spricht sich dafür aus, die Dosierung und die Anzahl der Medikamente, die ältere Personen erhalten, zu verringern.

Herr Ott hat Verständnis für die Pflege, empfindet die Ruhigstellung der Demenzerkrankten in den Pflegeheimen dennoch als deprimierend und menschenunwürdig. Er spricht sich dafür aus, die Dosierung und die Anzahl der Medikamente, die ältere Personen erhalten, zu verringern.

Was hilft? – Sicht der Angehörigen

Demenz

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Herr Ott

Herr Otts Mutter kam nach einem Sturz zuhause ins Spital und von dort entgegen seiner Ansicht und gegen ihren Willen in ein Pflegeheim. Es kam eine negative Entwicklung in Gang, die an Herrn Otts Gewissen nagt.

Herr Otts Mutter kam nach einem Sturz zuhause ins Spital und von dort entgegen seiner Ansicht und gegen ihren Willen in ein Pflegeheim. Aufgrund der schlechten Dynamik unter den Bewohnern, fühlte sich seine Mutter im Heim jedoch unwohl, weshalb Herr Ott sie in eine andere Pflegeinstitution umzog, wo sie ein paar Monate später verstarb. Diese negative Entwicklung nagt an Herrn Otts Gewissen.

Zuhause oder Pflegeheim?

Demenz

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Herr Ott

Herr Ott intervenierte beim Hausarzt, nachdem seine Mutter an Aktivität und Selbstständigkeit verlor, als sie ein Neuroleptikum einnahm.

Durch die Einnahme eines Neuroleptikums verlor seine Mutter an Aktivität und Selbstständigkeit, sie verhielt sich teilnahmslos, weshalb auf Intervention Herrn Otts das Medikament durch den Hausarzt abgesetzt wurde.

Therapeutische Ansätze

Demenz

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